Das Essen - La Comida

Das Essen ist hier anders, sehr anders. Am Anfang war es schwer sich daran zu gewoehnen, kein Volkornbrot mehr essen zu koennen, keinen Schmierkaese, keine Kartoffeln mit Quark und vielels andere, was ich so liebe. Inzwischen faellt es nicht unbedingt leichter, aber ich finde auch gefallen an dem Essen hier.

Fruehstueck:
Hier ist man meist schon zum Fruehstueck warm. So gibt es oft schon Bohnenmus, Kaese (der ist aber ganz anders als unserer, den wir auf Brot legen) und Tortillas am fruehen morgen. Die Alternative ist Haferbrei, Eierkuchen oder undefinierbares Gemuese in warmer Milch. Ich bekomme aber auch oft Kornflakes, aber wirklich typisch ist das nicht. Zu Trinken gibt es oft Tee, weil es ja schon so "kalt" hier ist... Der wird selbst gemacht und ist deshalb ziemlich lecker, nur ein wenig suess ( aber das ist hier fast alles).

Mittag :
Vor dieser Mahlzeit habe ich immer ein wenig Angst, denn wenn es etwas komisches gibt, dann zu dieser Mahlzeit. Komisch bedeutet bespielsweise, dass es eine Suppe gibt, in der ein Eigelb pro Person schwimmt und dazu nur das Fett vom Huhn. Dazu gibt es selbstverstaendlich Tortillas, wie zu jedem herzhaften Essen ( also beispielsweise auch zu Nudeln mit Tomatensosse). Meist aber gibt es Reis. Oft i Kombination mit Hackfleischsosse und Salat (und Tortillas). Dazu gibt es gelegentlich frischgepressten Saft. Mango, Ananas oder Apfelsine. Die machen mich immer gluecklich.

Abendbrot:
Bei dieser Mahlzweit braucht man keine Angst vor seltsamen Essen haben. Hier gibt es eigentlich immer das Gleiche. Tortillas, Kaese, Bohnenmus und gelegentlich Ei, Kochbananen (die krieg ich aber schon nicht mehr...) oder Avocardo. Zusaetzlich gibt es manchmal noch Pommes. Ganz selten gibt es Pizza, aber das ist schon kaum erwaehneswert. Dazu gibt es Kaffee mit Milch und Zucker oder Saft.

So, nun habt ihr eine kleine Vorstellung von meinem Essen. Das ist im Vergleich gesehen relativ abwechslungsreich. Andere Freiwillige bekommen fast nur Bohnenmus, Tortillas, Kochbananen und Kaese.
Alles in allem ist das Essen sehr fett, aber es schmeckt meistens.

IMG_0723
Ein ganz normales Mittag

Stoff fuer einen Horrorfilm

Die Nacht bricht herein; die kleine Lampe surrt leise vor sich hin, ohne viel Licht zu spenden. Nebelschwaden ziehen sich durch den stockfinsteren Wald, der die Gruppe Jugendlicher umgibt. Noch herrscht unter ihnen Feierlaune. Ausgelassen wird sich dem Alkohol hingegeben und viele sind in Gespraeche vertieft. Man macht sich keine Sorgen, denn immerhin wurden ja zwei Personen mit MGs zu ihrem Schutz ringsum im Wald positioniert. Je weiter der Abend fortschreitet, desto kaelter wird es, denn keine schuetzenden Mauern umgeben die Jugendlichen.
Dann faellt das Licht aus. Die Dunkelheit verschluckt die Gruppe und jedes ihrer Worte. Stille. Und dann ist da doch ein Geraeusch...

Geschehen am letzten Wochenende.

Lago de Yojoa - ein Ausflug

Drei Busstunden aber nur 174 von Tegucigalpa entfernt liegt der Lago de Yojoa, der groesste Binnensee des Landes. Nachdem mich am Mittwoch eine fiese Magenverstimmung gepackt hatte, konnten wir uns erst am Freitag auf den Weg machen und kamen mittags im Hotel an. Dort stieg meine Laune unheimlich, denn der See und die umliegenden Berge sahen einfach umwerfend aus.

Lago-de-Yojoa
Der See vom Boot aus

Doch einen Haken gibt es, man darf nicht baden, denn der See ist schwermetallbelastest. Heute ist nachgewiesen, dass im vergangenen Jahrzehnt der Abbbau von Edelmetallen (Gold, Silber, Zink)im nahegelegenen El Mochito zu starken Gewaesser- und Bodenbelastungen gefuehrt hat. Naja, nichts ist perfekt und das Hotel hatte ja einen Pool...

Emu-und-Ich-im-Pool
... und ich liebe Pools...

Am Nachmittag haben wir uns auf den Weg zum zweitwichtigsten archaeolischen Park von Honduras gemacht. Hier soll seit 800 v. Chr. eine Mischlultur aus Inkas und Mayas gelebt haben. Wirklich viel von den Ruinen zu besichtigen gab es nicht. Beeindruckender war die tropische Landschaft durch die uns ein Soldat fuehrte. Auf seinen Ruecken stets griffbereit ein riesiges Gewaehr.Schon ein komisches Gefuehl...

Dschungelsoldat
... er war aber sehr nett...

Am Samstag besichtigten wir einen riesigen Wasserfall, der uns plitsch nass machte...

Wasserfallpflanze
Der Wasserfall
Ich war beeindruckt von dieser Gegend...

Gastfreundschaft und ueberhaupt...

Lang ist es her, seit meinem letzten Post. Irgendwie bin ich kaum zum schreiben gekommen. Eigentlich ein gutes Zeichen, nicht? Seit letzter Woche gibt es eine neue Regelung Zum Uebernachten von Emi in Valle de Angeles. Demnach schlafe ich jetzt immer im Haus eins, waehrend er in meinem Bett naechtigt. Damit kann ich ganz gut Leben. Eigentlich habe ich vor, diese Moeglichkeit regelmaessig zu nutzen. Allerdings hat das Haus eins einen solchen Aufwand, wegen meiner Uebernachtung betrieben, dass es mir schon fast unangenehm war. Die Mama (Julia) hat mir ihr Zimmer gegeben. Das ist das einzige Einzelzimmer. Dort lag schon ein Handtuch und das Bett war frisch bezogen. Zudem stand ploetzlich der zweite TV des Hauses im Zimmer. Hab mich ueber die Liebenswuerdigkeit sehr gefreut, aber ein wenig unangenehm war es auch. An diesem Wochenende hab ich noch einmal betont wie wenig es mir ausmacht, ein Zimmer zu teilen. Und trotzdem durfte ich wieder allein schlafen. Die Frauen und Kinder dort sind sowieso alle so unglaublich zuvorkommend und nett.Ich bin gern dort.
Ausserdem war ich am letzten Dienstag bei meiner Physiotherapeutin Reina eingeladen. So sind wir nach der Arbeit mit dem Bus nach Tegus, haben fuer das Abendbrot eingekauft und sind dann zu ihrem Haus gelaufen. Dieses hat drei Zimmer, ist also fuer drei Personen (Sohn, Muchacha und sie) recht gross. Das hat sie besimmt drei mal gesagt. Ich glaube, sie ist einfach tierisch stolz. Unser Abendbrot bestand dann aus deutschen Spaghetti. Ich fand meine Kreation sehr lecker. Die Muchacha aber nicht. Egal... Darf dort jetzt immer mal vorbeikommen, wenn ich will. Mal schauen, denn bis auf die Kakalake, die kurz vor dem Zubettgehen direkt an meinem Bett entlanglief, war es ein schoener Abend.

Honduras ist einfach ganz anders!

Besteck braucht man nur selten. Handeln sollte man fast immer, Muelleimer gibt es kaum, die Leute lassen den Muell meist einfach fallen. die Gastfreundschaft wird hier sehr gross geschrieben. ein Taxi kostet ca. 2 Euro, da ist es ziemlich egal, wohin man will. Nummerschilder hat hier nur etwa jedes zweite Auto. Allein nachts in Tegucigalpa auf der Strasse ist zu gefaehrlich. Der Strom faellt immer mal aus. Das Klima in Valle de Angeles ist sehr angenehm. Tagsueber kann man gut mit dem T-shirt herumlaufen und abends zieht man sich einen Pulli an. Jungen duerfen sich oft nicht in Zimmern von Maedchen aufhalten, geschweigedenn dort uebernachten. Fast alles beginnt spaeter als geplant. Zum Fruehstueck gibt es schon etwas Warmes. Vollkornbrot kennt keiner. Muell wird einfach verbrannt, denn so etwas wie Umweltschutz kennen nur wenige Menschen. An jeder Ecke gibt es Pulperias (Tante Emma Laeden). Der Regen kann hier schon so heftig sein, dass man nur wenige Meter schauen kann. Als weisse Frau mit hellen Haaren starren einen kleine Kinder mit grossen Augen und nerviger Weise Maenner mit gierigen an. Auf dem Land sieht man an jeder Ecke die allerschoensten Blumen. Vor vielen Laeden und Restaurantes stehen Sicherheitsmaenner mit Maschinengewaehren. Ueberall bekommt man sehr guenstig die tollsten Fruechte. Drei warme Mahlzeiten sind normal. Als Weisser muss man staendig aufpassen, nicht ueber den Tisch gezogen zu werden. Kolibries und die schoensten Schmetterlinge umschwrirren einen staendig.
Ja, so ist das hier. Das eine nervt einen, das andere macht einen gluecklich. Auch wenn ich manchmal genervt bin, so wuerde ich doch jederzeit wieder hierher aufbrechen.


 

Copyright 2006| Blogger Templates by GeckoandFly modified and converted to Blogger Beta by Blogcrowds.
No part of the content or the blog may be reproduced without prior written permission.