Mich gibt es noch

Gerade gibt es auf meinem Blog wohl eher selten neue Eintraege, aber mich gibt es noch. Ich arbeite jetzt immer laenger und komme so seltener zum schreiben. Es gibt in meinem Projekt eine neue Freiwillige aus Kanada. Wir beide geben jetzt nachmittags Sport- und Spielunterricht. Von halb vier bis halb fuenf springen wir Springseil, spielen Basketball und Fussball und machen so Spielchen wie "Wennn der Kaiser von China kommt, moechte er kein Rot sehen". Den Kindern macht das grossen Spass und solange die Sonne nicht allzu erbarmungslos knallt, mir auch.
Ansonsten merke ich langsam, dass meine Zeit im Projekt zu Ende geht. Ich werde keine vollen vier Wochen mehr dort arbeiten. Heute musste ich den ganzen Vormittag Auswertungen meinem Unterrichts machen, also beschreiben, was die Kinder koennen und was nicht, was ihnen Spass macht und woran gearbeitet werden muss. Diese Aufzeichnungen brauchen die anderen Lehrer um an meine Arbeit anknuepfen zu koennen.

Es ist Montag 7.50 Uhr. Ich bin auf dem Weg zum Fruehstueck. Als ich den grosen Platz vor dem Buero ueberquere,hoere ich Kinderstimmen "Hola Charlotte", "Buenos Dias". Ich gruese zurueck und geh hinueber zu Haus eins. Die gruesenden Kinder warten auf den projekteigenen Bus, der sie zur oeffentlichen Dorfschule bringen wird. Sie sind nur leicht behindert und meistern diese Schule mehr oder weniger gut. Um acht betrete ich meine Klassenzimmer, wo es bis bis mindestens 8.30 Uhr ruhig bleiben wird, wenn die Mamas oder Tanten ihre Kinder aus einem der acht "Kinderhaeuser" bringen. Als erstes kommen Flor und David. Mehr oder weniger puenktlich wird Flor nach einer Stunde von ihrer grosen fitteren "Schwester" abgeholt und zur Physiotherapie gebracht, waehrend David oft noch etwas laenger bleibt. Dann kommen Karen und Cesar, die bis zum Beginn der Musikstunde bleiben. Zu dieser kommen sehr schwer behinderte Kinder mit denen wir Musik horen, klatschen und soweit wie moeglich tanzen.
Dieses Vormittagsprogramm findet Montags und Mittwochs statt. An den anderen Tagen gehen wir Lehrer in die Hauser des Dorfes und arbeiten dort. So werden auch die Kinder miteinbezogen, die nicht zur Schule gehen. Freitags fahren wir mit ein paar Kindern zum Sportmachen nach Tegus.
Nach der Musikstunde ist Mittag und es wird ruhig im Dorf.Alle sind beim Esssen oder schon beim oft anschliesenden Mittagsschlaf. Das Essen dauert oft lange, denn viele Kinder muessen gefuettert werden, spucken das Essen wieder aus oder wollen gar nicht essen. Oft helfen den drei Betreuern pro Haus (eine Mama, zwei Tanten) bei dieser Arbeit fittere "Geschwister".
Um eins beginnt dann die Hausaufgabenhilfe fuer die Kinder, die in der oeffentlichen Schule unterrichtet werden. Dann heisst es Namen schreiben ueben, Zahlen wiederholen und am Schluss ein wenig spielen. Bei all diesen Schulaktivitaeten arbeiten die Lehrer nicht allein, sondern werden von vier jungen Frauen unterstuetzt. Diese kommen entweder aus dem neunten Haus des Dorfes fuer behinderte junge Frauen, oder sind sind groese nicht schwer behinderte "Geschwister" aus den Hauesern der Kinder.
Auserhalb der Schule gehen einige Kinder zur Physiotherapie oder in die Werkstatt. Letztere wird von einem Lehrer betreut, der mit viel Geduld und Engagement mit den Kindern und Erwachsenen Koerbe flechtet oder mit Ton arbeitet.
Viele Kinder aber gehen weder zur Schule, zur Physiotherapie noch in die Werkstatt, sondern sitzen in den Haeusern, oft vor dem TV.
Um circa halb fuenf gibt es fuer die Kinder Abendbrot und gegen sieben verschwinden die meisten im Bett, waehrend fuer die Mama und Tanten der ruhige teil des Tages beginnt.

Karen
Karen malt in der Schule

spielende Kinder
Kinder, die auf den Schulbus warten

Juan Carlos und Karen
Karen fuettert ihren "Bruder" Juan Carlos

Villa Olympica
In der Villa olympica, in der wir freitags Sport machen


 

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